Wirkung

Die anfänglichen Kontoversen sind inzwischen einem konstruktiven Miteinander gewichen.
In der Stadtverwaltung hat man frühzeitig erkannt, dass unsere Arbeit eine Hilfe für alle Beteiligten ist. Durch Vermittlung des Deutsch - Ausländischen Freundeskreises Sendenhorst e.V. sind anstehende Probleme leichter zu lösen. Immer öfter nutzte die Stadtverwaltung nun auch unsere Kenntnisse der Bedürfnisse, der Wünsche und der Empfindlichkeiten zur Vermittlung zwischen Stadtverwaltung und Flüchtlingen ( z. B. durch Umverteilung innerhalb der Wohneinheiten). Das geschah bei Gesprächen in den Büros oder auch bei den bis heute in unregelmäßigen Abständen durchgeführten „Runden Tischen“. 1994 wirkte es sich zum Wohle der betroffenen Flüchtlingsfamilien aus, dass durch gemeinsames Nachdenken von Architekt, Stadtverwaltung und Mitgliedern des Deutsch - Ausländischen Freundeskreises und der Pax-Christi - Gruppe Sendenhorst ein Konzept erarbeitet wurde, das unter den gegebenen Beschränkungen eine befriedigende Lösung beim Neubau eines Übergangswohnheimes für Familien brachte („Mindeststandards zur Unterbringung von Kindern“). Eine derart befriedete Wohnsituation fand ihren Niederschlag in der Akzeptanz in der Nachbarschaft und darüber hinaus bei den Bürgern der ganzen Stadt. Außerdem wurde über diese Mindeststandards auch in verschiedenen Aufsätzen landesweit berichtet.

Das Vertrauen der Stadt Sendenhorst drückt sich u.a. in der Überweisung eines großen Teils der Betreuungsgelder des Landes NRW an den Deutsch - Ausländischen Freundeskreis aus. Eine besondere Wertschätzung erfuhren wir auch, als wir 1995 die Rede zum Volkstrauertag halten durften.

Im sportlichen Bereich gibt es eine besonders erfreuliche Zusammenarbeit mit der Sportgemeinschaft (SG) Sendenhorst. Ohne Probleme wurden vor allem Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene dort aufgenommen. Man ermöglichte ihnen sogar einen besonders geringen Vereinsbeitrag.

Der Deutsch - Ausländische Freundeskreis Sendenhorst e.V. ist für die Flüchtlinge eine Einrichtung geworden, bei der sie in allen Lebensbereichen Hilfe erbitten können. Die wöchentlichen Sprechstunden im soziokulturellen Zentrum „Haus Siekmann“ sind fester Bestandteil der Arbeit. Da dabei auch eine Telefonnutzung vor Ort durch die Stadt ermöglicht wurde, können viele der anstehenden Probleme sofort bearbeitet und oft auch erledigt werden ( z. B. Klärung bei Fragen des Sozialhilfebescheides, Termine von Arztbesuchen, Vermittlung von Rechtsanwälten, Kontakt mit Schulen und Kindergärten u.v.a.m.).

Die jährlichen Sommerfeste und das monatliche „Cafe international“ sind Treffpunkte der Flüchtlinge mit der deutschen Bevölkerung. Schon mancher hat hier unter Zuhilfenahme von Händen und Füßen und auch von dolmetschenden Landsleuten interessante Gespräche geführt. Wichtig dabei ist aber auch ein Kennen lernen der einzelnen Flüchtlinge untereinander, die sich z.T. mit großen Vorurteilen begegnen. (z.B. Kosovo-Albaner und Roma oder Türken und Kurden)

Mit der Ausstellung: „Ich habe den Krieg gezeichnet“, die Kinderzeichnungen von vielen Kriegen in der Welt zeigte, erreichten wir ein breites Publikum. Das Rahmenprogramm zog viele Menschen in die Veranstaltungen.

Die Anerkennung der Gruppe durch die Bevölkerung drückt sich auch immer mehr in Geld- und Sachspenden aus. Diese werden in Notfällen eingesetzt, z.B. zur Grundausstattung von 3 Jugendlichen, die nach langer Odyssee quer durch Europa hier bei ihrer Mutter in Sendenhorst eintrafen, oder für die Versorgung der Schulkinder mit Schreibtischen.