Sommerfest 2008

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Artikel in den WN am 11.08.2008 von Patrik Zurek:

Grenzenlose Gemeinschaft feiert

Sendenhorst. „Nein, in Frankreich und Belgien gibt es so etwas nicht“, stellt Bajrami aus Belgien verwundert fest. Doch in Sendenhorst hat das Sommerfest des Deutsch-Ausländischen Freundeskreises schon lange Tradition. Seit 1991 feiern deutsche Sendenhorster und Sendenhorster mit Migrationshintergrund gemeinsam ein internationales und ausgelassenes Fest.

Vom internationalen Büfett und der Tombola bis zu ausgelassenen Tänzen aus zahlreichen Ländern: Auch in diesem Jahr feierte man mit Sonne und entspannter Stimmung ein Familien- und Sommerfest auf den Grünflächen des Hauses Siekmann. „Hier fühlt man sich einfach pudelwohl“, stellte Grillmeister Cafer Dogan fest. Der gebürtige Türke kommt seit 2003 jedes Mal zum Fest und kümmert sich höchstpersönlich um das gegrillte Lammfleisch mit Gemüse und Hühnerschenkeln.
Doch für ihn ist das köstliche Essen nur nebensächlich „Für mich ist es wichtiger, mit anderen Leuten und vor allem mit Einheimischen ins Gespräch zu kommen und Kontakte zu knüpfen“, erklärte Cafer Dogan, der sich mehr Nähe zu Deutschen wünschen würde. „Ich freue mich immer wieder sehr, wenn einige Deutsche aus Sendenhorst zu unserem Sommerfest kommen.“
Während Dogan weiter das Fleisch brutzeln ließ, herrschte am internationalen Büfett reges Treiben. Von Wassermelonen, Fladenbrot und Datteln bis zu zahlreichen internationalen Spezialitäten, die natürlich alle von den Mitglieder des Freundeskreises zu bereitet worden waren, hatte das Büfett einiges zu bieten.
Draußen auf den Sitzbänken kamen die verschiedenen Nationalitäten schnell ins Gespräch, während die zahlreichen Kinder auf der Spielwiese tobten.
Zum ersten Mal mit dabei war auch das Jugendzentrum „hotspot“, das sich mit einem breiten Angebot den Kindern und Eltern vorstellen wollte. Ein Internet-Schnupperkursus, Schminken, Basteln, Malen, zahlreiche Spiele und ein Quiz rund um das Zentrum standen auf dem Programm.
Für den Deutschen Günther Didzoleit, der mit seiner Frau schon zum vierten Mal beim Fest dabei war, ist das Treffen die perfekte Möglichkeit, die ausländischen Mitbürger in Sendenhorst besser kennen zu lernen „Ich komme immer wieder gerne. Und es ist spannend und interessant, sich mit mit den ausländischen Mitbürgern auszutauschen“.

Als weitere Attraktion präsentierte die Mitorganisatorin und Vorsitzende des DAF, Ingrid Demming, einen Schnellzeichner, der innerhalb von nur vier Minuten ein Porträt des Gegenüber auf das Papier zauberte. Er hatte während des Abends allerhand zu tun.

Als absoluter Höhepunkt stand dann die Tanzaufführung der 16-köpfigen Tanzgruppe „Young Generation“ aus dem „hotspot“ an, die mit heißen Tanzschritten zum Hip-Hop, die Gäste begeisterten und bereitwillig die Wünsche nach Zugaben erfüllten. „Mir und den anderen Jugendlichen macht das Tanzen hier im Jugendzentrum super viel Spaß, und wir verstehen uns total gut“, berichtete die gebürtige Kroatin Anita Bedakovic, die bereits seit 17 Jahren in Deutschland lebt und seit eineinhalb Jahren tanzt.

Das Sommerfest findet sie ebenfalls „genial“: „Einfach super, die Leute und das ganze Feeling.“

Getanzt wurde schließlich auch zur orientalischen Musik und zwar Hand in Hand gemeinsam in einer Menschenkette. Nirgendwo sonst trifft man in Sendenhorst auf so viele Nationalitäten wie beim jährlichen Sommerfest des DAF. Egal, ob aus der Türkei, Frankreich, Belgien, Indien, Kroatien, Serbien, Kosovo, Russland, China oder aus Deutschland: Alle feierten und tanzten ausgelassen miteinander – und verstanden sich blendend.